Wenn die Feder aus ihrem Leben schreibt und sich an gar merkwürdigen Orten herumtreibt, muss der Pinsel mit seinem Leben antworten. Peters Haikus und Haibuns wehen viele Gedanken in meinem Kopf. Der Pinsel versucht sie skizzenhaft zu erläutern. Für mich entstehen Fragen, die mich an eine kleine Geschichte aus dem Japanischen erinnert:
„Zu Priester Jōshū kam ein Mönch und fragte ihn: „Hat ein Hund Buddha- natur oder nicht?“ Jōshū antwortete: „Mu“.
(Koan Mu, von Meister Jōshū Jūshin)
„Mu“ bedeutet nicht das Nichts existiert, sondern alles in einem ständigen Wandel und Abhängigkeit steht. Das Haiku, als eigentlich leeres Ereignis, empfinde ich als Provokation. Der Pinsel will es weiterschreiben. Mir ist dabei klar, dass erst ich als Leser die Leere mit Inhalt fülle. Es sollte mir aber dabei bewusst sein, dass unser, mein Geist Wirklichkeit nur erahnen kann. Meine kalligrafischen Arbeiten interpretieren Wirklichkeit als einen kontinuierlichen Werdeprozess. Die Idee der „Emanzipation der Leere“ in der japanischen Philosophie ermöglicht uns das Dazwischen wahrzunehmen. Wir sollen aus unseren Vorstellungen ausbrechen. Peters Weg zu den Inseln des Humors stellt festgesetzte Kategorien, Vorstellungen und Denkweisen in Frage – mit seinem wohlwollenden und sanftem Humor.
Meine Arbeiten kontrastieren, interpretieren, oder schreiben den Text weiter. Kleine Widersprüche spielen mir dem Wunsch beim lesenden Betrachter eine tiefere Auseinandersetzung anzustoßen.
Haikus, Haibuns und Kalligrafien sind Gedankenskizzen aus einem inneren Erleben heraus. Sie suchen nach einem aktiven Leser, der die Skizzen vervollständigt.